Zweenfurth. Ende August 1264.
Gerade hatte Papst Urban IV. Fronleichnam als Feiertag eingeführt. Und Zweenfurths Existenz wurde erstmals urkundlich festgehalten. Ob die Handvoll Bewohner das wohl damals gefeiert haben? 750 Jahre später jedenfalls ist die Bewohnerzahl deutlich angestiegen und zusammen mit den zahlreichen Besuchern aus der Region wird das Jubiläum Ende August anno 2014 gebührend gefeiert. Schließlich ist auch viel passiert in diesen 750 Jahren. Immer wieder spielten Kriege und Plünderungen dem kleinen Ort übel mit, aber immer wieder wurde er auch wieder aufgebaut und mit dem Frieden im Land wuchs auch Zweenfurth friedlich weiter. Heute ist es ein schmucker, belebter Ort: Ein Grund mehr, das Jubiläum zu feiern. Die Vorbereitungen dafür liefen schon lange vor dem Sommer an und brachten Gemeindevertreter, Alteingesessene, Neuzugezogene und alle aktiven Unterstützer an einen Tisch. Intensiv wurden die Ideen diskutiert und abgewägt und ein Festprogramm auf die Beine gestellt, das sich sehen lassen konnte.

Zweenfurth. Ende August 2014.
Das Dorf präsentierte sich am Festwochenende schön geschmückt und schon am Ortseingang grüßte die große Strohpuppe die Besucher. An den Häusern leuchteten bunte Bänder und (fast) alles war auf den Beinen, um den großen Festumzug zum Auftakt mitzuerleben. In einer langen Kolonne wurden die Ereignisse aus der Geschichte lebendig: Mittelalterliche Mönche zogen ein, gefolgt von den ersten Siedlern, Bäuerinnen, Völkerschlachtsoldaten, Universitätsprofessoren, stattlichen Bürgern, Kriegsrückkehrern, Übersiedlern, DDR-Bürgern und den Vertretern der wichtigsten Gewerke. Sie kamen zu Fuß, mit dem Leiterwagen, alten Lanz-Traktoren oder dem Schwalbe-Moped. Natürlich trugen Groß und Klein passende bzw. historische Kostüme! So einen Umzug hat es in den letzten 750 Jahren wahrscheinlich nicht gegeben und die Handys und Kameras der begeisterten Zuschauermenge klickten ununterbrochen. Zum Glück war auch Petrus gnädig und verzichtete so lange auf den angekündigten Regenschauer. Beim anschließenden Fest mit Bühnenprogramm am Feuerwehrhaus störten die paar Tropfen von oben die schöne Stimmung kaum.

Unser großes Spielplatzfest am Sonntag
Auch am Sonntag ging das festliche Treiben weiter: ein historischer Handwerkermarkt baute auf: Man konnte der Spinnerin zusehen, Seile machen, schnitzen oder Steinmetz, Schmied und Besenbinder über die Schulter schauen. Im Bürgerhaus hatte der Heimatverein eine Ausstellung organisiert, in der Kirche liefen Musik und Vorträge. Wer Lust hatte, konnte den Turm ersteigen und sich einen Überblick von oben verschaffen. Besonders viel Trubel gab es natürlich auf unserem Spielplatz: in der Hüpfburg hopsten die Kleinen, im wunderschön bemalten Märchenzelt lauschten auch Größere gebannt den Puppenspielern und alle waren begeistert vom Seifenblasenmann. Kreativ ging es am Basteltisch zu mit Speckstein und bunten Reliefs. Tombola und Ponyreiten waren selbstverständlich auch umlagert. (Genauso wie das üppige Kuchenbuffett, der Grillstand und Getränkewagen.)

Ein großes Fest mit großartigen Besuchern
Die Planung und Organisation haben viel Kraft gekostet, aber es hat sich gelohnt: das Festwochenende war großartig und wir werden uns alle lange daran erinnern. Vielleicht müssen ja nicht erst wieder fünfzig Jahre vergehen, um alle Zweenfurther auf die Beine zu bekommen für ein neues Fest.
Vielen Dank noch einmal allen Helferinnen und Helfern und den Sponsoren, die all das ermöglicht haben!